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Willkommen bei bamboula.!

Bamboula leitet sich ursprünglich von einem afrikanischen Trommeltanz ab, der heute noch zum Beispiel in Louisiana und auf Guadeloupe bekannt ist. In New Orleans tanzten bereits im frühen 19. Jahrhundert auf dem Congo Square, einer freien Fläche etwa dort, wo heute der Louis-Armstrong-Park liegt, schwarze Sklaven aber auch Creolen sonntags Calinda und Bamboula. Dazu sangen sie in ihren jeweiligen Sprachen und musizierten auf Trommeln und Holztrompeten. Über den Charakter des Tanzes heißt es: "The dance however was very frantic, roared, rattled, twanged, contorts and tumbles and lasted for quite a while."

Im deutschsprachigen Raum versteht man unter "Bambule" das Trommeln mit allen möglichen Gegenständen innerhalb und außerhalb von Gefängniszellen als eine von Gefangenen praktizierte Form des Protestes. Dies wurde auch von Jugendlichen in Erziehungsheimen (vor der Änderung des Jugendhilferechts in den 1970er Jahren) praktiziert als Form des Protestes. So bekam Bambule im Deutschen die Bedeutung Krawall. 1970 produzierte Ulrike Meinhof den Fernsehfilm Bambule, für den sie auch das Drehbuch geschrieben hatte. Hier kritisierte sie die autoritären Methoden der Heimerziehung ("Fürsorgeerziehung"), die in der Handlung des Films zu einer Revolte von weiblichen Heiminsassen führen.

Bambule nannte sich ein linksradikales, selbstverwaltetes Kommunikationszentrum, das in den 1970er Jahren in Braunschweig bestand. Insbesondere in Hamburg ist diese Bedeutung des Wortes geläufig, da mit Bambule ein Bauwagenplatz im Hamburger Stadtteil St. Pauli (Sanierungsgebiet Karolinenviertel) benannt war. In Frankfurt war es in den 1990er Jahren an einigen Demonstrationen üblich zu rufen "Randale, Bambule, Frankfurter Schule!", um an ältere Protestkulturen zu erinnern.

In der Schweiz wird der Begriff Bambule (oder "Bamboulé") im Zusammenhang mit dem Rauchen von Cannabis gebraucht. Er betont die freundliche Haltung und Gleichgesinnung unter Kiffenden beim Weitergeben des Joints in der Runde, vergleichbar mit dem Anstoßen der Trinkgläser und der gegenseitigen Aussprache von Prosit.

 

Ziviler Ungehorsam (von lateinisch civilis "bürgerlich"; deshalb auch bürgerlicher Ungehorsam) ist eine Form politischer Partizipation, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen.

Durch einen symbolischen, aus Gewissensgründen vollzogenen, und damit bewussten Verstoß gegen rechtliche Normen zielt der handelnde Staatsbürger mit einem Akt zivilen Ungehorsams auf die Beseitigung einer Unrechtssituation und betont damit sein moralisches Recht auf Partizipation. Die Normen können sich durch Gesetze, Pflichten oder auch Befehle eines Staates oder einer Einheit in einem staatlichen Gefüge manifestieren. Durch den symbolischen Verstoß soll zur Beseitigung des Unrechts Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung genommen werden. Der Ungehorsame nimmt dabei bewusst in Kauf, auf Basis der geltenden Gesetze für seine Handlungen bestraft zu werden. In der Regel beansprucht er ein Recht auf Widerstand für sich, das sich jedoch von einem verfassungsgemäß gegebenen Widerstandsrecht unterscheidet. Demjenigen, der zivilen Ungehorsam übt, geht es damit um die Durchsetzung von Bürger- und Menschenrechten innerhalb der bestehenden Ordnung, nicht um Widerstand, der auf die Ablösung einer bestehenden Herrschaftsstruktur gerichtet ist. Die Methoden und Aktionsformen von zivilem Ungehorsam und Widerstand gleichen sich jedoch in vielen Fällen.

Als moderne Väter des Konzepts gelten Henry David Thoreau, Mohandas Karamchand Gandhi und Martin Luther King, Jr.